Weglose einsame Wanderung mit Kinder bei Garmisch-Partenkirchen
Zieghütten
August 2018
Update 4. Oktober 2020
Update 4. Oktober 2020

Das Drahtseil an der schroffigen Stelle nach dem steilen Aufstieg ist verschwunden, es wurde tatsächlich restlos entfernt. Entweder hat der ursprüngliche "Installateur" es wieder abgebaut (was merkwürdig wäre, denn als wir es vor 2 Jahren gefunden haben, war es in einwandfreiem Zustand), oder die Staatsförster haben es entdeckt und wollten es aus irgendeinem Grund nicht da haben. Das würde bedeuten, dass dieser Aufstieg tatsächlich noch genutzt wird, denn aus Versehen kommt man da nicht vorbei.

Es ist nicht wirklich schlimm, weil es da so viele Stufen gibt, dass man auch den steilen Abschnitt nach der Baumgruppe gut überwinden kann, aber es ist jetzt natürlich ein bisschen gefährlicher, und man sollte lieber nur im Sommer hochkraxeln, wenn das lange Gras zum Festhalten nutzbar ist. Das PDF ist inzwischen angepasst.

Ansonsten wurde (und das klingt dann doch nach Förstern) der Abzweig zur Latschenquerung ganz "unauffällig" durch zwei umgesägte Fichten versucht zu verstecken. Völlig bescheuert. Man findet den Abzweig sowieso nur, wenn man ihn kennt, und dann umgeht man die Fichten einfach... Insgesamt lagen deutlich mehr umgestürzte Bäume in allen möglichen Abschnitten der Tour herum, auch sind einige Stellen neu abgerutscht. Fast alles lässt sich gut umgehen, nur einmal mussten wir mit dem Taschenmesse eine Lücke freisägen. Dafür sind die schwierigen Stellen im Bachtal beim Abstieg von der (inzwischen verschwundenen) Salzlecke jetzt deutlich einfacher und ungefährlicher.

Alles in allem ist die Tour ein bisschen wilder und schwieriger geworden, lässt sich aber immer noch seht gut begehen und ist so wunderschön wie zuvor!

Ausgangspunkt
Kostenloser Parkplatz beim Bahnübergang an der B23, ca. 1¼ Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens.
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen.
Fast alle Pfade findet man, wenn man als Hintergrund die "Historischer Karte" auswählt und weit genug reinzoomt. Die Roßbödenhütte ist erstmals 1880 in der Zeitreise erkennbar. Unser Abstieg zu den Wasserfällen ist nur in der topographischen Karte von 1891 (und in Teilen in der Zeitreise 1936) vorhanden. Diese extrem grobauflösende Darstellung stimmte aber nach Übertragung in die Satellitenbilder so genau mit dem alten Verlauf und der Position der Felsen überein, dass ich die Pfadreste aufspüren konnte.
Google-Map
KML-File
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten.
Länge
9 km mit gut 700 hm. Abstecher zum Zunderköpfel insgesamt 575 m mit 110 hm; der Einheimischen-Abstieg ist in der Summe genauso lang wie der "historische".
Die kleine Runde (Bachzustieg, zu den Wasserfällen und zum Stollen, Abstieg von den Wasserfällen und Pfadrückweg) hat 5½ km mit 250 hm.
Unsere Zeit
11½ Stunden inkl. ½ Stunde Stollen-Abstecher. Davon 3 Stunden für lange Pausen auf der Almwiese, im historischen Abstieg und 2x an den Wasserfällen. Die nachfolgend angegebene Gehzeit der Etappen beträgt 6 Stunden, d.h. die vielen kurzen Pausen hier und da summieren sich auch auf 2 Stunden.
Mit 2 "normalen" Rastpausen von je ½ Stunden wären wir also auf 9½ Stunden inkl. Stollen gekommen, das ist wohl eine realistische Zeit. Die zusätzlichen langen Pausen waren nicht notwendig, aber wir haben sie uns gegönnt, weil wir die Zeit hatten.
Bitte Hinweise unten bei "Sonstiges" bzgl. Tageszeit/Dunkelheit beachten. Wer die "wilde" Route mit Bachzustieg, Kraxelaufstieg und historischem Abstieg gehen will, sollte das im Sommer tun, wenn es abends lange hell ist. Das Gelände erlaubt kein hohes Tempo und erfordert mit Kindern viele kleine Pausen.
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
  • zur Verzweigung Bachzustieg/Normalweg: <10 Minuten
  • Normalweg statt Bach: knapp 20 Minuten
  • Aufstieg durch den Bach: 1 Stunde inkl. 10 Minuten Pause am Wasserfall
  • Normalweg nach Bachtal bis Ende des Kraxelaufstiegs: 40 Minuten
  • Querung zu den Wasserfällen: ½ Stunde
  • Kraxelaufstieg bis Drahtseil: 35 Minuten
  • ab Drahtseil bis Sattel/Normalweg: 25 Minuten
  • Normalwegabstieg nach Kraxelaufstieg, bis Parkplatz: ca. 1 Stunde
  • weiter zur Zieghütten-Almwiese: 10 Minuten
  • Normalwegaufstieg nach der Almwiese: knapp 10 Minuten
  • Latschenquerung: 40 Minuten
  • Abstecher zum Gipfel wg. Suche schwer zu schätzen, vermutlich 1 Stunde hin und zurück
  • Abstieg bis zur Verzweigung: 25 Minuten
  • "Einheimischen-Abstieg" bis Fahrweg: knapp 1 Stunde
  • Rückweg über Fahrweg oder Straße: ¾ Stunde
  • historischer Abstieg zu den Wasserfällen: knapp 1 Stunde
  • Abstecher zum Stollen und zurück inkl. Erforschen und Geocache: ½ Stunde (einfach Strecke: 5 Minuten)
  • Abstieg von den Wasserfällen: ½ Stunde
  • Pfadrückweg im Tal bis zum "Waschplatz" am Bach: 25 Minuten + 5 Minuten zum Auto
Alter unserer Kinder
Florian war 13¼.
Schwierigkeit
Eine zwar nicht ganz so lange, aber ziemlich anspruchsvolle und stellenweise sehr anstrengende Tour. Es gibt zwar keine so offensichtlich gefährlichen Absturzstellen wie z.B. am Herzogstand oder der Schrofennäs, aber durch die vielen steilen Hänge und oft versteckten Abbruchkanten ist auf vielen Abschnitten sehr hohe Trittsicherheit und Konzentrationsfähigkeit erforderlich. Zwischendurch ist es zwar auch immer wieder ungefährlich, bleibt aber wegen der sehr kippeligen Pfad(reste) und vielen weglosen Anteilen meist anstrengend für Beine und Füße. Wenn die zu früh ermüden, besteht im Abstieg erhöhte Absturzgefahr. Nur auf kurzen Abschnitten kann man sich etwas erholen, bevor es zum Ende hin deutlich entspannter wird.
Insgesamt fällt diese Tour nicht mehr unbedingt in die Kategorie "Wandern", sondern hat schon eher in bisschen was von "Bergsteigen unterhalb der Baumgrenze". Durch die alternative Verwendung des "Normalwegs" wird es zwar einfacher und deutlich ungefährlicher, aber nicht unbedingt weniger anstrengend.
Vorbereitung/Vergleich
Ein paar Vorübungen in weglosem Gelände sollte man unbedingt machen, bevor man sich hierher begibt. Touren wie Leonhardstein, Roter Stein, Lahnerschneid oder Brecherspitz sind auf jeden Fall zu empfehlen, denn dort übt man auch gleichzeitig für die kleinen Kraxeleien in den steilen Aufstiegshängen. Auch am Grasköpfl (ohne die gefährliche Stelle), auf der Schergenwieser Schneid oder am Kotzen kann man das Wandern auf kippeligem Untergrund ungefährlicher und weniger anstrengend trainieren.
Wenn man ganz sicher gehen will, dass einem im Abstieg nicht gerade an den gefährlichen Stellen die Beine versagen, kann man vorher auch mal das Brünsteck oder den Mineckergrat ausprobieren. Dort kommt man schon in die richtige Kategorie, es ist aber deutlich weniger gefährlich und man kann, wie auch bei Schergenwieser Schneid und Kotzen, zum Rückweg sogar auf Fahr- oder offizielle Wanderwege ausweichen. Wer dort gut klarkommt, hat auch hier keine Probleme.
Höhenangst darf man nicht haben, obwohl es keine spektakulär ausgesetzten Stellen gibt. Die Hänge sind aber teilweise so steil, dass man dort keinen Halt mehr finden würde. Und wie ich bei Steffi schon oft feststellen konnte, sind hinter Bäumen und Latschen etwas verdeckte, aber doch erkennbare Abbruchkanten oft noch unangenehmer als offensichtlich ausgesetzte Passagen.
Wer wegloses Kraxeln an Lahnerschneid, Rotem Stein oder Brecherspitz geübt hat, konnte die Schwindelfreiheit dort schon testen. Ansonsten bieten sich Tests am Stangensteig oder im Kaisertal an (dort ist die kurze Stelle am Hinweg allerdings nicht umgehbar, nur der Rückweg), um sicher auszuschließen, dass einen die Angst überfällt, wenn man am Rückweg auf eine Abbruchkante zusteigt. Steffi könnte diese Tour auf gar keine Fall machen.
Insgesamt ist die Wanderung am ehesten mit dem Speibenkäs vergleichbar.
Bachzustieg
Mit der schwierigste Abschnitt kommt gleich zu Beginn, so dass man sich danach entscheiden kann, ob man die Tour nicht lieber abkürzen oder auf den Normalweg ausweichen will.
Anfangs muss man nur darauf achten, nicht versehentlich im Wasser zu stehen; dann bekommt man auf einem kurzen, aber enorm steilen und etwas rutschigen Aufstieg schon mal eine erste Ahnung, was einen heute so erwartet. Es folgen ein paar kraxelige und zwei nicht ganz einfache Stellen, an denen man schon einige Meter ins Bachbett stürzen könnte, bevor man das Tal in einem sehr steilen Hangaufstieg verlässt.
Zwar gibt es dort einen Pfad, doch der ist schon sehr verfallen, im Sommer mit hüfthohem Gras oft schwer erkennbar, und man muss erstmal ein paar Meter zu ihm hinaufklettern. Der Hang ist stellenweise so steil, dass man auf gar keinen Fall umknicken und abrutschen darf! Zudem ist er wenig gestuft, so dass das Umkraxeln einer versperrten Stelle viel schwieriger ist als der spätere weglose Aufstieg. Erschwert wird das ganze im Sommer durch den nächtlichen Tau, da sich in dem engen Taleinschnitt die Feuchtigkeit sehr lange hält und den ganzen Hang etwas rutschig werden lässt.
Wenn man es aus dem Grashang in den Wald geschafft hat, wird es zwar ungefährlicher, aber die Abbruchkanten lauern auch noch an einigen Stellen und der Pfad wird noch verwachsener und kippeliger. Steht man schließlich oben auf dem Normalweg, darf man erstmal durchatmen, denn schwieriger wird's nach Florians und meinem Empfinden nicht mehr. Man kann von hier aus aber auch vorzeitig absteigen.
Querung zu den Wasserfällen
Der Pfad zwischen dem Bachtal und Wasserfällen ist sehr wechselhaft, mal gut ausgeprägt und erkennbar, mal sehr kippelig und verwachsen. Es steigt nur zu Beginn ein bisschen und dann vor den Wasserfällen kurzzeitig stärker an, trotzdem ist der Abschnitt insgesamt nicht anstrengend. Aufpassen muss man ein bisschen, da der Hang unterhalb des Pfads an einigen Stellen recht steil wird, aber erst unmittelbar vor den Wasserfällen gibt es eine senkrechte, tiefe Abbruchkante. Der Pfad ist dort sehr gut, man kann aber auch ein paar Meter in den Wald ausweichen.
Nach den folgenden schwierigen Abschnitten kehrt man wieder zu den Wasserfällen zurück, kann also alternativ auch direkt von hier absteigen, wenn man die Nase voll hat.
"Historischer" Aufstieg
Der zuletzt 1850 verzeichnete Pfad ist fast völlig verschwunden, so dass man sich weglos hinaufkämpfen muss. Obwohl der Hang teils extrem steil ist, geht das überraschend gut, weil das Gelände hier sehr stufig ist. Man kann in manchen Abschnitten wählen, ob man mit allen Vieren im Gras hinaufkrabbelt oder sich mehr zwischen den Bäumen hält, wo man stellenweise fast wie auf Treppen (mit kniehohen Stufen) steigen kann. Bei gemütlichem Tempo und kleinen Pausen mit angenehmen Sitzmöglichkeiten auf den Wurzeln oder Grasstufen kommt man recht angenehm hinauf, sofern man nicht gerade einen einen heißen und sonnigen Sommertag ausgesucht hat.
Stolpern oder beim Hinaufsteigen nach hinten kippen und den Hang hinunterkullern sollte man wegen der Steilheit besser nicht, das könnte an manchen Stellen böse Folgen haben. Im kleinen und luftigen Schroffenhang im oberen Teil gibt es sogar eine kleine Abbruchkante, unter der so steiles Gelände lauert, dass ein Sturz tödlich verlaufen könnte. Dort findet sich aber ein Drahtseil mit vielen Festhalteschlaufen, das bis in flachere Gelände oberhalb führt.
Nach diesem Abschnitt geht es in den Wald und wird nun deutlich ungefährlicher und auch ein bisschen weniger steil, dafür aber stellenweise glatt und rutschig, so dass man gut aufpassen muss, nicht plötzlich schmerzhaft auf der Nase zu liegen. Es bleibt daher anstrengend, aber der Sattel mit dem Normalweg, den man als Notabstieg nutzen kann, ist bald erreicht.
Normalweg
Man muss nun bis zum Beginn der Latschenquerung dem Normalweg folgen. Da der vom Sattel als aus Notabstieg nutzbar ist, kann man umgekehrt natürlich auch den gesamten bisherigen Aufstieg auf ihm zurücklegen und sich so die schwierigen Teile durch den Bach über und weglosen "historischen" Pfad ersparen. Wirklich zu empfehlen ist das aber nicht. Zwar ist der Normalweg mit Ausnahme einer ganz kleinen ausgesetzten Stelle ungefährlich, aber er ist so unangenehm steil, wie ich es bisher auf wenigen angelegten Pfaden erlebt habe. Obwohl er landschaftlich durchaus schön ist, macht der Aufstieg wirklich überhaupt keinen Spaß!
Florian wäre hier schon nach dem ersten Drittel murrend ins Tal zurückgekehrt, aber auch ich würde mich nicht nochmal freiwillig hinauf quälen. Tatsächlich empfand ich das Steigen mit Händen und Füßen in den kraxeligen Steilabschnitten als viel angenehmer und weniger anstrengend als diesen "Rampenanstieg". Dementsprechend ist natürlich auch der Notabstieg über diesen Pfad nicht so richtig angenehm.
Der Abschnitt, dem man vom Sattel aus hinauf folgen muss, ist erfreulicherweise nicht ganz so schlimm, denn es gibt erstmal Wurzelstufen und eine kleine Fels-Kraxelstelle, über der man aber auf die Abbruchkante aufpassen muss. Nach einem kurzen, weniger steilen Waldstück erreicht man an der Zieghütten-Almwiese ungefährliches und erholsames Gelände. Nach der Wiese geht es aber genau so steil und unangenehm weiter wie im unteren Teil des Normalwegs. Nach den bisherigen Aufstiegsstrapazen kommt man hier schnell ins Keuchen, aber es dauert kaum 10 Minuten, bis man die Latschenquerung erreicht.
Latschenquerung
Nach einem fast weglosen, etwas rutschigen Grashang am Einstieg taucht der Pfad in den Latschen eindeutig auf. Er ist zwar auch immer mal wieder kippelig, in großen (vor allem den felsigen) Teilen aber sehr angenehm zu gehen. Zwar hat es (von kleinen Einschnitten abgesehen) keine Höhenmeter und ist darum nach den Aufstiegsstrapazen recht erholsam; bei heißem und sonnigem Wetter wird man allerdings in den Latschen gegrillt und sollte die sehr seltenen Schattenstellen nutzen, falls man die Aussicht ein bisschen genießen will.
Anspruchsvoll wird der Abschnitt durch einige Abbrüche, die direkt neben dem Pfad lauern. Einige davon nimmt man gar nicht wahr, weil man durch dichten Bewuchs geschützt ist, aber gelegentlich tun sich kleine "Falltüren" in den Latschen auf, durch die man erkennbar bis zu 10 Meter hinabstürzen könnte. Wenn man sich dieser Gefahr bewusst ist und sich auf seine Füße und nicht auf die Aussicht konzentriert, ist der Pfad bei entsprechender Trittsicherheit problemlos zu bewältigen. So richtig gefährlich oder extrem ausgesetzt ist es also nicht, für Höhenängstliche, die über den Normalweg aufgestiegen sind, könnte die ganze Querung aber dennoch sehr unangenehm sein.
Zum Ende hin gibt es ein paar kraxelige Stellen, dann verlässt der Pfad die Latschen und wird nun für kurze Zeit sehr undeutlich und unangenehm zu laufen, bis man wieder den dichten Wald erreicht und zwischen Abstieg oder vorherigem Besuch des Zunderköpfels wählen kann.
Zunderköpfel
Den Abstecher zum Zunderköpfel kann man machen, muss aber auch nicht sein. Der durchweg fast weglose Zustieg beginnt sanft, wird aber in beiden Varianten nach oben immer steiler und anstrengender, so dass man schon noch ein bisschen Kondition in Reserve haben muss. Gefährlich ist es beim Waldzustieg gar nicht, die Variante durch die Schroffen höchstens ein kleines bisschen. Die Aussicht am Gipfel ist ohne Frage lohnenswert, aber sooo viel toller als auf dem Latschenweg ist sie auch nicht. Mit Florian haben wir's uns gespart, weil ich vermeiden wollte, dass ihm die Beine im Abstieg müde werden und die Trittsicherheit nachlässt.
"Einheimischen-Abstieg"
Die Markierungen auf der Abstiegsroute sind zwar eindeutig erkennbar, aber, da sie immer wieder entfernt werden (vgl. Beschimpfungen im Gipfelbuch), meist nur aus der Nähe. Ein eindeutiger Pfad taucht erst in der untere Hälfte allmählich auf, bis dahin muss man sich von kleinen Spuren und seinem Gefühl leiten lassen und sich von Markierung zu Markierung hangeln. Mit ein bisschen Erfahrung beim Aufspüren alter Pfade gelingt das oft ganz gut, aber es gibt auch genügend Stellen, an denen man sich mit Sicherheit verläuft.
Wenn man einfach immer dem Rücken hinab folgt und sich dabei an der Kante nach Süden orientiert, wird man irgendwann auf die eindeutige Spur stoßen, aber nur, wenn man den Pfadverlauf exakt findet, weicht man allen gefährlich rutschigen oder steilen Stellen aus. Das Suchen und Finden macht Spaß, wenn man genug Zeit hat. Ansonsten sollte man unbedingt das PDF zu Hilfe nehmen.
Bis zum "Kreuzungssattel", an dem man auf den historischen Abstieg wechseln kann (empfohlene Route), ist es relativ einfach und vor allem ungefährlich zu gehen. Danach wird es etwas schwieriger mit kippeligen Abschnitten oder rutschigen Stellen. Der Hang wird steiler, und obwohl der Pfad nun allmählich auftaucht, macht er das Laufen nur selten einfacher. Er ist sehr oft verwachsen und kippelig oder mit rutschigem Laub überdeckt, so dass es für die Füße oft deutlich unangenehmer und anstrengender ist als im bisherigen weglosen Abschnitt. Insgesamt ist dieser Abstieg daher keinesfalls einfacher oder angenehmer als die historische Route, dafür aber deutlich länger.
Ab und zu führt der Weg unmittelbar an die tiefen Felsabbrüche heran, ansonsten ist es ungefährlich. Die Erkennbarkeit der Pfadspur bleibt wechselhaft, bis man den Rücken verlässt und im Südhang zurückquert. Dort ist es eindeutig und wird auch immer entspannter zu laufen, bis man schließlich am Ende des Fahrwegs landet.
Der Rückweg über den Fahrweg ist 2½ km lang und zieht sich enorm. Der Abstieg ins Tal ist auf steilen Abschnitten mit viel Schotter stellenweise für Knie und Füße sehr unangenehm. Man kann stattdessen auch dem Pfad zurück zu den Wasserfällen folgen, muss dabei aber wieder gut 100 Höhenmeter hinauf, und das ist mit Kindern sicherlich keine gute Idee nach den bisherigen Strapazen. Auch hier lauern gelegentlich steile Hänge oder tiefe Abbrüche neben dem Pfad, ansonsten ist es ungefährlich.
Dieser Abstieg macht daher eigentlich nur Sinn, wenn man den historischen Abstieg meiden will, weil er einem wegen müder und unsicherer Beine, drohender Dunkelheit oder zunehmender Höhenangst-Attacken zu gefährlich erscheint.
"Historischer" Abstieg
Dieser Weg, der nach dem angenehmen Teil des "Einheimischen-Abstiegs" abzweigt, führt direkt hinunter zu den Wasserfällen und ist mit Abstand die kürzeste und schnellste Variante für den Abstieg. Er ist ausschließlich in der Karte von 1891 (s.o.) verzeichnet und genau wie der Aufstieg von den Wasserfällen so gut wie verschwunden. Das Gelände "empfiehlt" durch seine Form aber eine Routenführung, auf der sich tatsächlich immer wieder Pfadreste finden.
Auf der längeren Querung beginnt es zwar rutschig und kippelig, ist danach aber recht angenehm zu gehen. Im Abstieg wird es allmählich immer steiler, ist aber jederzeit so gut gestuft, dass man auch ohne die selten vorhandene Spur gut hinabsteigen kann.
Von den Abbruchkanten kann man sich problemlos fernhalten, aber je weiter man hinunterkommt, desto größer wird die Gefahr, in den steilen Hängen umzuknicken oder auszurutschen. Und das könnte insbesondere an dem schmalen Grasrücken gefährlich werden, auf dem man sehr steil hinab auf eine Abbruchkante zusteigt (für Leute mit Höhenangst auf keinen Fall machbar). Die Stufen sind hier aber hervorragend, und wer sich zusätzlich mit einer Hand im Gras festhält, kommt problemlos hindurch. Aber es ist wichtig, dass die Beine hier noch nicht müde und zittrig sind! Wenn man den Hang hinabrollen und über die Kante stürzen sollte, wäre man vermutlich tot.
Der letzte Grashang über den Wasserfällen ist wieder breiter, weniger steil und ungefährlich, nur ganz zum Schluss muss man acht geben, das man nicht die allerletzten 5 Höhenmeter hinunter in den Bach stürzt. Sobald man den erreicht, hat man die gefährlichen und wirklich schwierigen Abschnitte alle hinter sich.
Diese Abstiegsvariante sollte nur nehmen, wer viel Erfahrung mit weglosem Gelände und auch keine Probleme mit dem Bach- und dem historischen Aufstieg hatte. Wer sich an Mineckergrat, Brünsteck, Brecherspitz oder am Roten Stein wohlgefühlt hat, kommt auch hier gut zurecht.
Abstieg von den Wasserfällen
Nach einem sehr einfachen Beginn ist der Pfad im oberen Teil noch etwas verwachsen und kippelig, wird nach unten aber immer angenehmer und ist definitiv der am besten ausgeprägteste (von dem kleinen Normalwegabschnitt abgesehen) und angenehmste Pfad auf der bisherigen Tour. Man kann noch nicht schlendern, sondern muss schon noch ein bisschen acht geben, dass man nicht irgendwo mal auf einer Wurzel umknickt, aber insgesamt ist es deutlich entspannter.
Im Tal angelangt kann man entweder auf den Fahrweg wechseln (ca. 1 km bis zum Parkplatz) oder dem oberhalb verlaufenden Pfad durch den Wald folgen, der ebenfalls sehr erholsam ist. Er war selbst mit meinen beim ersten Mal sehr strapazierten Füßen angenehm zu laufen, es gibt nur noch ganz wenige und kurze etwas kippelige Abschnitte. Ein entspannter Abschluss eines anstrengenden Tages.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Eine unser attraktivsten, spannendsten und wildesten Touren, die fast nur aus verfallenen und wunderschönen Pfadresten besteht und dabei ausgesprochen abwechslungsreich ist.
Der Aufstieg durchs Bachbett ist schon gleich einer der aufregendsten Abschnitte, ein richtiges kleines Abenteuer mit wirklich schönen Bachstellen und netten kleinen Kraxeleien zwischen den hochaufragenden Hängen. Hier ist es eng und morgens auch noch kühl und feucht, weil die Sonne erst spät hineinkommt, so dass der Kontrast zum nächsten Abschnitt, der Querung zu den Wasserfällen, nicht größer sein könne. Dort scheint die Sonne durch den wunderschönen Mischwald und man hat immer wieder tolle Blicke auf die Zugspitze. Trotz der Nähe zum Tal ist es auch hier ausgesprochen ruhig, nur das Pfeifen der Werdenfelsbahn vor dem Bahnübergang an unserem Parkplatz ist den ganzen Tag ein netter Begleiter. Am Wasserfall kann man eine erste kleine Pause direkt im Bachbett oder mit schöner Aussicht einlegen.
Beim weglosen Aufstieg auf der historischen Route kommen dann Liebhaber von wildem Gelände voll auf ihre Kosten (aber auch nur die!). Florian und ich hatten enorm viel Freude, durch den immer steiler werdenden Hang nach oben zu kraxeln. Dabei kann man nicht nur das schöne, im Gesamtverlauf sehr wechselhafte Waldgelände genießen, sondern auch den tollen Blick vom Aussichtspunkt unter der Drahtseilpassage oder den Wasserfallblick oberhalb. Es war auch irgendwie ein sehr schönes Gefühl, dass man hier einem uralten, bis auf wenige Baummarkierungen völlig verschwundenen Pfad nachspürt und es tatsächlich durch dieses aus der Entfernung so unbezwingbar wirkende Gelände hinauf schafft.
Selbst das kleine Stück Normalweg macht zumindest bis zur Zieghütten-Wiese Spaß, da es sich um den schönsten Abschnitt dieses Wegs mit Wurzel- und Felskraxeleien und toller Aussichtsstelle handelt. Auf der alten Almwiese kann man dann eine lange Rast einlegen und die völlige Ruhe und Abgeschiedenheit genießen, die man nur mit Insekten und einigen verspielten Vögeln teilt. Das Aufstehen und Weitergehen kann da wirklich schwer fallen :-)
Nach dem landschaftlich zwar schönen, aber anstrengenden Normalweg-Aufstieg nach der Wiese folgt mit der Latschenquerung ein Abschnitt mit wiederum gänzlich anderem Charakter. Nachdem man bisher fast immer im Wald war, fühlt man sich hier auf einmal sehr frei, es ist luftig und sonnig, die Mischung als Latschen, Felsen, einigen Kiefern und Fichten ergibt ein ausgesprochen schönes und wildes Gelände mit netten Kraxelstellen. Zudem hat man fast die ganze Zeit einen tollen Blick auf den gesamten Waxensteinkamm und kann den Zugspitz-Gondeln beim Hinauf- und Hinabsausen zusehen. Einzig der gut 200 Meter lange Abschnitt nach den Latschen nervt ein bisschen wegen des stark kippeligen Untergrunds, bis man wieder den Wald erreicht. Aber das ist der einzige, etwas unangenehme Abschnitt der Tour.
Den Gipfel des Zunderköpfel kann man sich gönnen, wenn man noch genug Kondition hat, muss aber auch nicht unbedingt sein. Der Zustieg durch die Schroffen ist genau wie der Abstieg durch Wald sehr schön, die Aussicht vom Gipfelkreuz spektakulär. Das Vergnügen wird aber durch die Deppen im Gipfelbuch und die drei z.T. etwas versteckten Müllberge aus Konserven, Flaschen und sonstigem Plastikunrat getrübt, die die Einheimischen hier oben hinterlassen haben.
Der Abstieg nach der Latschenquerung (mit oder ohne Gipfel) ist dann wiederum etwas ganz neues, denn der Wald steht teilweise auf der nordwestlichen Seite des Rückens und ist völlig anders als auf der Südseite. Es ist sehr viel ruhiger und friedlicher, auch etwas dunkler und dichter bewachsen (teilweise mit wunderschönen Farnfeldern), und in vielen Abschnitten dominieren die alten Buchen. Wählt man den Abstieg zum Fahrweg, bleibt man länger auf dieser schönen Seite des Rückens, und auch wenn ich diese Variante bzgl. der Anstrengung und des Wegverlaufs nicht empfehle, ist er doch zumindest landschaftlich wunderschön.
Wer hingegen dem historischen Abstieg zu den Wasserfällen folgt, biegt wieder in den Südhang ein, aber der ist nun auch wieder anders als im Aufstieg. Sehr wechselhaftes Waldgelände, mal schroffig, mal grasig oder voller Farne, mal steiler, mal sanfter, dazu wunderbare Aussichtspunkte, an denen man schön sitzen kann. Da es im Abstieg natürlich weniger anstrengend ist, macht es hier noch mehr Freude als in dem weglosen Aufstieg. Und auch hier ist es faszinierend, dass in diesem schwierigen Gelände mit vielen saugefährlichen, senkrechten Abbruchkanten und Steilhängen ein Route hindurch existiert, die erstaunlich ungefährlich und gut begehbar ist. Florian und ich waren hier völlig in unserem Element.
Wieder am Wasserfall lohnt sich mit Kindern ein Abstecher zum alten Mineneingang, um ein Stück Ölschiefer zu suchen, oder zum Fuß des Wasserfalls (bisschen schwieriger), der nur von dort richtig schön zu bewundern ist. Im Abstieg ist dann das Mischwaldgelände in der Nachmittagssonne wirklich wunderschön und bildet genau den richtigen, ruhigeren Kontrast zum vorherigen Teil.
Im Tal angelangt kommt zu guter Letzt nochmal ein vollkommen anderer Abschnitt mit sehr dichtem Wald. Wenn die Bäume im Sommer belaubt sind und man wie wir erst 1½ Stunden vor Sonnenuntergang hier ankommt, so das die Sonne nicht mehr in den Wald scheint, ist es auf einigen Abschnitten sehr dunkel und ein bisschen geheimnisvoll. Ein sehr ruhiger und damit richtig schöner und passender Abschluss für so eine aufregende Wanderung, die Florian und ich in vollen Zügen genossen haben!
Sonstiges
Wegbeschreibung
Das Haupt-PDF enthält nur die Version, die ich mit Florian gegangen bin. Es gibt zusätzliche PDFs für den Gipfel-Aufstieg zum Zunderköpfel und den "Einheimischen-Abstieg". Letzteres sollte man sich ausdrucken, wenn die Wetterlage unsicher oder die Tage noch kurz sind (siehe Wetter/Tageszeit).
Zecken
Schon Anfang April gab es hier viele Zecken, im Juni hab ich über den Tag verteilt bestimmt 30 Stück von Armen und Hose gewischt und mich am Auto vollständig umgezogen. Trotzdem hatte ich noch 5 Zecken, die so winzig waren, dass ich einige erst am nächsten Tag entdeckt habe, als es zu jucken anfing. Im August waren es dann nur noch ganz wenige. Ich würde empfehlen, mit langer Hose unterwegs zu sein, die man in die Socken steckt, immer wieder mal die Arme und Hände zu kontrollieren und am Auto alles inkl. Unterwäsche zu wechseln.
Ausrüstung
Da es hier selbst auf vorhandenen Pfadspuren meist sehr kippelig ist, sind knöchelhohe und möglichst verwindungssteife Schuhe mit gutem Seitenhalt empfehlenswert. Auch Blasenpflaster würde ich genügend einpacken, denn bei diesem vielen Gekraxel und Gekippel werden die Füße in den Schuhen kräftig in alle Richtung geschoben.
Im Sommer sind der Zustieg durchs Bachbett und der Aufstieg im Hang sehr verwachsen. Da die Sonne erst spät hereinscheint, bleibt es sehr lange klitschnass vom Tau. Regenhosen zum Drüberziehen sind da angenehm.
Wetter
Auf keinen Fall einen heißen und sonnigen Tag wählen, sonst geht man beim weglosen Aufstieg im Kraxelhang ein. Mit Florian war ein Wechsel von Sonne und Wolken mit 20 Grad für Garmisch vorhergesagt, das war perfekt! 5 Grad mehr wären auch noch ok gewesen, da sich der Hang wegen der häufigen Schattenphasen nicht so aufheizen konnte. Auf jeden Fall ausreichend Wasser einpacken.
Wenn's sonnig wird, sollte man sich alleine schon wegen Latschenquerung gut eincremen. Die reicht bereits für einen Sonnenbrand.
Wer den historischen Abstieg nehmen möchte, sollte zudem einen Tag mit sehr geringer Regen- oder Gewitterneigung wählen. Wenn's nass wird, kann dieser Abstieg sehr gefährlich werden, dann sollte man eher den längeren "Einheimischen-Abstieg" nehmen.
Tageszeit
Vom historischen Abstieg würde ich im Dunkeln abraten, das ist in den steilen Hängen zu gefährlich. Der "Einheimischen-Abstieg" kann zur Not bei Dämmerung begonnen und ab Erreichen der Kante nach der Gasse (s.u.) im Stockdunkeln fortgesetzt werden (Taschenlampe an manchen Stellen vorteilhaft). Das hat sogar funktioniert, obwohl ich nach der Kante den Weg noch zweimal verloren habe, denn es wird im Verlauf immer einfacher.
Jahreszeit
Ob's schon schneefrei ist, kann man perfekt von dieser Webcam auf der Zugspitze sehen. Rotation ausschalten, dann solange drehen, bis man das Symbol "Bahnhof Eibsee" oder "Talstation Seilbahn" am unteren Bildrand sieht. Genau senkrecht darüber landet man in dem Hang zwischen Beistallaine links (unser Bachzustieg) und Zieggraben (mit den Wasserfällen) rechts. Am 14. April 2018 (Beistallaine hinter dem Kran) sieht's schon schneefrei aus, aber am Hang vor der Latschenquerung war es mit Restschnee sehr rutschig und schwierig. Anfang Mai war's hingegen durchgängig schneefrei. Sollten die Fotos mal nicht mehr in Archiv sein, bitte Bescheid sagen, dann verlinke ich sie hier.
Misc
  • Tauschsachen für den Geocache nicht vergessen :-) Infos findet man hier, im PDF gibt's einen deutlichen Hinweis, falls man ohne GPS unterwegs ist.
  • Kleine Taschenlampen für den Stollen einpacken, damit man nach Steinen mit Ölschiefer suchen kann.
  • Ein paar Informationen zum Stollen findet man im Buch "Unterwegs in Werdenfels: Band 1: Geoabenteuer". Hier die entsprechende Seite bei Google.
  • Das "Zieg", das man hier überall findet (Zieggraben, Zieghütten, Ziegspitz) hat übrigens nichts mit "Ziegen" zu tun, wie ich anfangs dachte ("So steil, da hat man sicher nur Ziegen hochgetrieben..."). Hier kann man in einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1909 über historische Ortsnamen auf Seite 55 Folgendes lesen:
    "...,westlich vom Kramer liegt ein Berg, den die topographische Karte "Hoher Ziegspitz" nennt, an seinen Abhängen gegen Süden "die obere und untere Zieghütte." Sicher auch nach solchen "Zügen", Bergrinnen, benannt, nicht nach Ziegen."
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Bitte beachtet bei allen Wanderungen mit weglosen Anteilen unbedingt die Hinweise zum Naturschutz. Die gesamte Tour liegt im Naturschutzgebiet Ammergebirge, darum sollte man besonders darauf achten, auf dem Pfad zu bleiben und nicht weglos durchs Unterholz zu streifen!
Die Bilder wachsen ein bisschen mit, ein großes Browser-Fenster lohnt sich also.
Bilder können durch tappen vergrößert und wieder verkleinert werden. Bilder mit rotem Rahmen werden dabei durch ein Variante mit besserer Auflösung ersetzt, falls die Bildschirmauflösung mehr als 800x600 (für Querformat-Fotos) bzw. 600x800 (für Hochformat-Fotos) CSS-Pixel beträgt (dieses Gerät: ). Die roten Rahmen können sich beim Drehen des Handys also ggfs. ändern. Bilder mit orangem Rahmen werden immer getauscht, weil sie z.B. einen anderen Ausschnitt zeigen. Bilder mit rotem Rahmen können durch Anklicken vergrößert und verkleinert werden (dazu bitte Javascript einschalten). Bilder mit orangem Rahmen zeigen dabei einen anderen Ausschnitt.

Wer einen Blick in den Bayernatlas wirft, könnte auf die Idee kommen, unterhalb des Hohen Ziegspitz ganz alleine herumlaufen zu können, da dort in Bezug auf Pfade ein großer "weißer Fleck" vorhanden ist. Auch in der Zeitreise-Funktion taucht nur sehr zögerlich der ein oder andere Pfad auf. Schaltet man jedoch auf die Historische Karte als Hintergrund, sieht man auf einmal ein ganzes Netz von Pfaden, die alle möglichen Hütten mit interessanten Namen verbinden: Zieghütten, Mauserhütten, Jacenberg-Hütten oder "bei den Steinölhütten". Einige der dort verzeichneten Pfade sind bei den Einheimischen beliebt und entweder breit ausgetrampelt oder markiert, so dass die "Gefahr" von Kontakt mit anderen Menschen besteht ;-)

Es lassen sich aber noch verstecktere Varianten finden, die man sich allerdings teilweise nur noch aus der Geländeformation "logisch" erschließen kann, ohne irgendwelche Trampelspuren zu entdecken. Dabei berührt man die stärker frequentierten Wege so selten, dass man doch den ganzen Tag alleine unterwegs sein kann, und dabei auch noch mit Abstand die schönste und spannendste Variante begeht.

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Aus Richtung Garmisch kommend, findet man 200 Meter vor dem Bahnübergang (also östlich von ihm) einen großen Parkplatz. Da er auf der linken Straßenseite liegt, ist der Bahnübergang sehr praktisch zum Wenden. Nach Überqueren der Gleise geht es noch gut 100 Meter auf dem Fahrweg entlang, danach ist es für heute vorbei mit bequemem Weg :-)

Der Verkehrslärm von der B23 ist erstaunlicherweise meist gar nicht oder nur sehr leise zu hören, aber das stündliche Pfeifen der Werdenfels- bzw. Außerfernbahn vor diesem unbeschrankten Übergang ist den ganzen Tag treuer Begleiter und irgendwie schön :-) Und wenn man das Glück hat, einen Zug im Dunkeln durch den Wald fahren zu sehen, ist das ein wirklich toller Anblick, da es hier ansonsten absolut finster ist.

Wer mit kleinen Kindern nur zum Spielen am Bach hergekommen ist, kann hier auch geradeaus gehen und 30 Meter weiter den Weg durch den Bach beginnen. Oder erst im nächsten Bild.

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Auf der kleinen Lichtung kann man am Rückweg zum Bach hinuntersteigen und sich waschen oder noch ein bisschen ausruhen oder spielen. Gleich nach der Lichtung kann man sich entscheiden: Links zum Bachzustieg, rechts über den "Normalweg". Der war bis zur "Jakelbergalpe" zuletzt 1959 verzeichnet, der Weg im Bach findet sich in keiner Karte, sondern nur der Aufstieg aus dem Bach zur Jakelbergalpe als Teil der Verbindung hinüber zur Grießbergalm (ausschließlich 1935/36 verzeichnet).

Es gibt trotz der landschaftlichen Schönheit keinen guten Grund, den Normalweg zu nehmen, denn er ist fürchterlich steil und unangenehm und macht genau gar keinen Spaß. Hier geht man nur lang, wenn man unter katastrophaler Höhenangst leidet oder einem die beiden schwierigen Abschnitte (Bachzustieg und wegloser Aufstieg) zu anspruchsvoll sind. Vielleicht will ja auch mal jemand über den Normalweg auf den Hohen Ziegspitz und freut sich über die Bilder, also kann man sie sich hier anschauen. An der Jakelbergalpe kreuzen beide Wege, da kann man sich erneut entscheiden

Aufstieg auswählen:
Bachzustieg

Spannender geht's nicht, für abenteuerlustige Kinder ein Traum :-) Aber auch mit der schwierigste Teil der Tour, vor allem im Sommer mit hohem Gras. Wer hier gut durchkommt, ist auch für den Rest gut geeignet. Fühlt man sich hier hingegen überfordert oder arg unsicher, kann man an der Jakelbergalpe auf den Normalweg wechseln oder nur die kleine Runde zu den Wasserfällen und dem alten Stolleneingang unternehmen.

Normalweg

Unangenehm steil, langweilig.

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Frank Steiner (Email)

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